Demenz: Depression durch Corona-Krise

Die Corona-Pandemie zehrt an den Nerven vieler Menschen: Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, Angst, Ungewissheit und das Gefühl, im eigenen Zuhause eingesperrt zu sein. Dauert dieser Ausnahmezustand mehrere Tagen oder Wochen, kann er sich negativ auf unsere Stimmung und psychisches Wohlbefinden auswirken und in den schlimmsten Fällen sogar zu einer Depression oder anderen depressiven Erkrankungen führen.

Zusammenhang zwischen Depression und Demenz

Besonders psychisch belastend fühlen sich während der Corona-Krise die an Demenz erkrankten Personen, da depressive Störungen eng mit Demenz verbunden sind. So steigern Depressionen das Demenzrisiko erheblich und umgekehrt ist das Risiko für depressive Störungen bei Personen mit Demenz erhöht. So zeigt fast jeder fünfte Demenzerkrankte depressive Symptome auf. Es belastet nicht nur die Lebensqualität von Erkrankten selbst und ihren Angehörigen, sondern kann auch die Entstehung einer Depression bei Betreuungspersonen begünstigen.

Depressive Symptome bei Demenz

Es lässt sich nicht immer eindeutig unterscheiden, ob primär eine Depression oder eine Demenz vorliegt oder beides.

Folgende klinische Merkmale sprechen für eine Depression bei einem Demenzerkrankten:

  • Schuldgefühle und Selbstvorwürfe
  • Suizidalität
  • Schlafstörungen
  • Plötzlicher Gewichtsverlust
  • Interesselosigkeit
  • Psychomotorische Unruhe oder Hemmung
  • Erhebliche Konzentrationsstörungen

Behandlung von Depression

Eine erfolgreiche Behandlung einer depressiven Störung hilft nicht nur dem Erkrankten selbst, sondern auch seinen Betreuern. Die Behandlung mit antidepressiv wirkenden Medikamenten galt jahrelang als Therapie der ersten Wahl. Mittlerweile zeigte sich eine nicht medikamentöse Behandlung als eine angemessene und erfolgversprechende Strategie. Bei leichten bis mittelschweren depressiven Störungenen kann ebenso eine Psychotherapie zum Einsatz kommen.

Nach oben scrollen