Telenotarztsystem bis 2025 – zukunftsweisende Kooperation von UKB, Stadt Bonn und Rhein-Sieg-Kreis

Ab 2025 wird der Rettungsdienst in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis um ein überregionales Telenotarztsystem erweitert, wobei das Universitätsklinikum Bonn (UKB), die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis in einer Trägergemeinschaft kooperieren, um ihre Zusammenarbeit weiter zu vertiefen.

Zu diesem Zweck trafen sich am 23. Januar Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Landrat Sebastian Schuster und der ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Bonn Prof. Wolfgang Holzgreve, um den Vertrag für die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zu unterzeichnen.

Telenotarztsystem bis voraussichtlich 2028 final ausgebaut

Es wird erwartet, dass das Telenotarztsystem im Jahr 2025 in bis zu acht Rettungswagen in Bonn und sieben Fahrzeugen im Rhein-Sieg-Kreis installiert sein wird. Die geplante Erweiterung sieht vor, bis 2028 auf insgesamt 60 Rettungswagen auszubauen. Die Leitstelle der Feuerwache 1 am Lievelingsweg wird voraussichtlich als Telenotarzt-Zentrale dienen, da die Stadt Bonn als Kernträger fungiert.

Im Rahmen der Vereinbarung wurde festgelegt, dass das UKB das notwendige medizinische Personal für das Telenotarztsystem bereitstellt. Bis zum nächsten Jahr sollen etwa 20 Medizinerinnen und Mediziner vom Klinikum speziell für diesen Einsatzbereich qualifiziert werden. Es ist geplant, dass sie weiterhin auch Dienste auf den Notarzteinsatzfahrzeugen in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis übernehmen. Die Telenotärzte werden auch als Ansprechpartner für fachspezifische Fragen dienen und die Besatzungen von Krankentransportfahrzeugen sowie Notarzteinsatzfahrzeugen telefonisch beraten und anleiten, jedoch nur in geeigneten Fällen, in denen keine akute Lebensgefahr besteht.

Fokus auf nicht lebensbedrohliche Notfälle

Der Fokus des Telenotarztsystems liegt insbesondere auf Notfällen ohne akute Lebensgefahr. Das Rettungsfachpersonal kann ab 2025 bei Einsätzen, bei denen zunächst keine Notarztbeteiligung vorgesehen war oder diese nicht zwingend erforderlich ist, eine ärztliche Beratung und Unterstützung an der Einsatzstelle in Anspruch nehmen. Die technische Übertragung von Patienten-Messwerten und abgeleitetem EKG ermöglicht eine ärztliche Interpretation sowie eine gezielte, ärztlich angeordnete medikamentöse Therapie durch das Rettungsfachpersonal.

Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung äußerte sich Prof. Holzgreve erfreut darüber, dass die Versorgungsqualität für Bonn, den Rhein-Sieg-Kreis und die Region trotz des medizinischen Fachkräftemangels weiter verbessert werden kann. Landrat Sebastian Schuster betonte, dass die Einführung des Telenotarztsystems eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Rettungswesen darstellt und darauf abzielt, die Notärztinnen und Notärzte nicht zu ersetzen, sondern die schnellstmögliche ärztliche Betreuung der Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern.

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