Jährlich suchen ca. 20-25 Millionen Menschen die Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser auf. Personalmangel, Überbelegung und ineffiziente Prozesse erschweren eine optimale Patientenversorgung. Digitalisierung bietet hier enormes Einsparpotenzial und kann entscheidend zur Entlastung des medizinischen Personals beitragen.
Zielsetzung des Projektes NotPASS
NotPASS zielt darauf ab, ein intelligentes Echtzeit-Planungssystem für den optimalen Ressourceneinsatz in Notaufnahmen zu entwickeln. Mittels selbstlernender Algorithmen, insbesondere Reinforcement Learning (RL) und Bayesian Reinforcement Learning (BRL), werden Planungs- und Entscheidungsprozesse optimiert. Dadurch sollen effizientere Abläufe geschaffen und Wartezeiten reduziert werden.
Die Hauptziele des Projekts umfassen:
- Systemübergreifende Datenübertragung: Patienteninformationen aus Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten sollen digital erfasst und mit Armbändern verknüpft werden, um eine lückenlose Dokumentation sicherzustellen.
- Automatisierte Ressourcenplanung: Frühzeitige Datenerfassung durch verschiedene Anwendergruppen ermöglicht eine exakte Ableitung benötigter Ressourcen und eine optimierte Krankenhaussteuerung.
- Effiziente Kontexterkennung: Durch den Einsatz von Sensornetzwerken werden Patientenbewegungen und Geräteverwendungen analysiert, um Behandlungsabläufe besser zu koordinieren.
- Echtzeitfähige Ressourcenoptimierung: Durch Kombination von Echtzeitortung, Krankenhausinformationssystemen und maschinellem Lernen wird eine kontinuierliche Anpassung an den aktuellen Versorgungsbedarf ermöglicht.
Alleinstellungsmerkmal von NotPASS
Die Entwicklungen im NotPASS-Projekt ermöglichen einen durchgängigen Datenfluss entlang der gesamten Rettungskette – von der Entsendung des Patienten über den Rettungsdienst bis zur Notaufnahme im Krankenhaus. Dabei werden Informationen zu vorhandenen Ressourcen automatisiert erfasst, wodurch der Dokumentationsaufwand für das medizinische Personal erheblich reduziert wird.
Ein zentraler Vorteil von NotPASS liegt in der intelligenten Verarbeitung dieser Daten: Durch den Einsatz von Reinforcement Learning und ML-basierter Optimalsteuerung, insbesondere Bayesian Reinforcement Learning, kann das System situativ optimierte Lösungen in Echtzeit bereitstellen. Dies führt zu einer verbesserten Planung, optimierten Behandlungsabläufen und einer effizienteren Ressourcennutzung.
Konkret bietet NotPASS folgende Vorteile:
- Schnittstellenübergreifende Nutzung von Patientendaten zur Minimierung des Dokumentationsaufwands.
- Optimierung der Behandlungsabläufe zur Reduktion von Wartezeiten.
- Entlastung des medizinischen Personals durch Automatisierung von Planungsprozessen.
- Erhöhung der Konversionsrate von Notaufnahme-Patienten zu stationären Behandlungen.
- Effiziente Ressourcennutzung durch Echtzeit-Datenanalyse und KI-gestützte Prognosen.
- Sicherstellung der medizinischen Versorgung auch in Ausnahmesituationen.
- Automatisierte Zuordnung von Ressourcen zu Behandlungen zur besseren Planbarkeit.
- Signifikante Reduktion von Hardwareressourcen und Datenmengen zur ressourcenschonenden Nutzung.
Bisher existieren für einzelne Krankenhausbereiche bereits digitale Lösungen, jedoch meist als isolierte Systeme. NotPASS geht über diese Insellösungen hinaus, indem es eine nahtlose Integration von Patientendaten aus Pflegeeinrichtungen, Rettungsdiensten und Krankenhäusern ermöglicht. Diese umfassende Nutzung und Aufbereitung von Daten stellt eine einzigartige Innovation dar und birgt erhebliches Optimierungspotenzial für Notaufnahmen.
Der Beitrag von cibX
cibX ist ein Partner im NotPASS-Projekt und bringt seine Expertise in den Bereichen IT-gestützte Prozesse, künstliche Intelligenz und Sensortechnologien ein. Durch die Entwicklung smarter Schnittstellen und Algorithmen trägt cibX dazu bei, dass medizinische Fachkräfte entlastet und Patientendaten nahtlos integriert werden. Ziel ist es, durch digitale Automatisierung die Patientenversorgung zu verbessern und langfristig eine höhere Effizienz in Notaufnahmen zu gewährleisten.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung eines echtzeitfähigen Ressourcenmanagements. Hierbei sollen Informationen aller in der Notaufnahme befindlichen Geräte kombiniert werden, um präzise Aussagen zum Behandlungsstatus von Patienten zu ermöglichen. Zudem wird ein intelligenter Mechanismus zur automatischen Dateizuordnung entwickelt, der Patientendaten direkt mit ihrem Armband verknüpft. Dies erlaubt eine nahtlose Integration und Nutzung relevanter Informationen im gesamten Krankenhaus.
Zusätzlich wird ein Messenger-System entwickelt, das eine zentrale Kommunikationsplattform für das Krankenhauspersonal darstellt. Diagnostische Daten, Laborbefunde und medizinische Analysen werden hierbei strukturiert und kommentierbar bereitgestellt, um eine verbesserte Zusammenarbeit und schnellere Entscheidungsfindung zu ermöglichen.
Fazit
NotPASS bietet eine innovative Lösung zur Digitalisierung von Notaufnahmen und trägt zur Optimierung des Krankenhausmanagements bei. Mit intelligenter Datenverarbeitung, Automatisierung und Echtzeit-Planung wird nicht nur das Personal entlastet, sondern auch die Patientenversorgung signifikant verbessert. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien können medizinische Prozesse effizienter gestaltet und knappe Ressourcen gezielt eingesetzt werden. Dies führt langfristig zu einer höheren Qualität der Versorgung, einer Reduktion von Wartezeiten und einer verbesserten Arbeitsumgebung für das medizinische Personal.
Die intelligente Vernetzung und Automatisierung medizinischer Abläufe stellt einen entscheidenden Fortschritt in der Notfallversorgung dar. NotPASS zeigt, wie innovative digitale Lösungen dazu beitragen können, Herausforderungen in Krankenhäusern zu bewältigen und das Gesundheitssystem nachhaltig zu verbessern. In Zukunft könnten solche Systeme nicht nur in Notaufnahmen, sondern auch in anderen Bereichen des Gesundheitswesens Anwendung finden und einen wesentlichen Beitrag zur modernen Patientenversorgung leisten.