Demenz ist nach heutigem Wissenstand nicht heilbar. Wir können aber den Krankheitsverlauf mit verschiedenen Mitteln und Methoden verlangsamen.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei einer diagnostizierten Demenz? Es gibt einmal die Option, den Krankheitsverlauf durch Medikamente zu verlangsamen, aber auch nicht medikamentöse Behandlungen können dazu beitragen, die Lebensqualität zu erhöhen und so die Zeit für ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu verlängern.
Medikamentöse Behandlung
Die Demenz selber kann nicht medikamentös behandelt werden, aber viele Begleiterscheinungen lassen sich durch Medikamente behandeln. Gerade im frühen und mittleren Stadium der Erkrankung lassen sich mit Medikamenten viele Demenz-Symptome lindern und den Krankheitsverlauf verlangsamen.
Dabei werden von Ärzten oft Mittel gegen Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen sowie Antidepressiva verschrieben.
Nicht-Medikamentöse Behandlung
Um einen Patienten nicht zu überfordern und dadurch Frustration, Ängste und negative Erinnerungen zu schaffen, ist es wichtig, auf die Persönlichkeit und die Vorgeschichte eines jeden Patienten individuell einzugehen. Dabei sollte auf den noch bestehenden Ressourcen des Patienten aufgebaut werden. Welche geistigen, emotionalen, kreativen und körperlichen Fähigkeiten sind noch vorhanden?
Es gibt verschiedene Bereiche, die beim Betroffenen angesprochen werden können. Zum einen der kognitive Bereich: Hier wird auf vorhandenes Wissen zurückgegriffen, da Neues nur sehr eingeschränkt erlernt werden kann. Gute Ergebnisse hat man mit der sogenannten Biographiearbeit erzielt. Dabei werden Erlebnisse aus dem Altgedächtnis abgerufen, um positive Gefühle zu wecken.
Dabei können je nach Leistungsstand auch künstlerische oder musische Elemente helfen, wie z. B. Musik hören, Bilder anschauen oder eigene kreative Aktivitäten wie Malen oder Basteln.
Ziel: positive Gemütslage
Auch ein an Demenz erkrankter Mensch empfindet noch mit allen Sinne, daher können multisensorische Verfahren, wie bestimmte Musik, Düfte oder auch Lichter sich positiv auf die Gemütslage des Patienten auswirken. Bei manchen Patienten wirkt auch eine Berührung oder leichte Massage sehr beruhigend. Dabei sollte aber genau auf die Bedürfnisse nach Distanz und Privatsphäre des Patienten geachtet werden.
Ein anderer Bereich ist die körperliche Aktivität des Patienten. Durch ergotherapeutische Maßnahmen können bei leichter bis mittlerer Demenz die Alltagsfunktionen möglichst lange erhalten werden. Des Weiteren fördern Beweglichkeit- und Balance-Übungen die Selbstwahrnehmung und können hilfreich bei Bewegungsdrang und Weglauftendenzen sein.
Egal welches Mittel zu Therapie genutzt wird, es sollte immer dazu dienen, dem Patienten ein positives Gefühl und Selbstvertrauen zu geben und Ängste abzubauen.