Alexa soll Pflegekräften nun die Arbeit erleichtern

Alexa
Foto von Lazar Gugleta auf Unsplash

In einem Haus der Josefs-Gesellschaft in Köln können Pflegekräfte und Bewohner den Sprachassistenten Alexa von Amazon nutzen. Dabei geht es um Menüabfragen, Videoanrufe und Lichtsteuerung – und um die Zeitersparnis. Könnte Sprachsteuerung den Alltag von Pflegekräften, Patienten und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen und Kliniken erleichtern? Davon ist René Ehlen überzeugt. Er leitet die Reha-Abteilung bei der Josefs-Gesellschaft in Köln, die künftig auf Amazons Alexa-Lösung setzt. Im Pflegeheim Heinrich-Haus in Neuwied sollen Pflegekräfte mit Hilfe des Sprachassistenten besser mit Bewohnern kommunizieren können. Etwa durch Benachrichtigungen oder Sprach- und Videoanrufe an andere Alexa-fähige Geräte im Haus.

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Neben ihrem Sitz in Neuwied ist die Josefs-Gesellschaft an mehr als 80 Standorten in sechs Bundesländern vertreten und betreibt sieben Krankenhäuser. Dazu gehören das Eduardus-Krankenhaus in Köln und das St.-Josephs-Krankenhaus in Prüm. Mit dem neuen Service können Bewohner des Heinrich-Hauses unter anderem nach Essensplänen fragen, erfahren, welche Gruppen und Kurse stattfinden, oder Videoanrufe mit Familienmitgliedern führen.

Mitarbeiter sollen Zeit sparen

Außerdem sollen sie in der Lage sein, ihre Umwelt selbstständig zu kontrollieren und sich durch ihre Stimme bis zu einem gewissen Grad selbst zu bestimmen. Dafür nutzen sie Smart-Home-Features wie smarte Beleuchtung, Jalousien oder Thermostate. Laut einer Aussage von Amazon sparen die Mitarbeiter Zeit und können sich auf die Pflege, Betreuung oder soziale Aktivitäten der Bewohner konzentrieren. Deshalb führt der Konzern aktuell die Lösung „Alexa Smart Properties for Senior Living“ in Deutschland ein, wo die Josefs-Gesellschaft sie als erstes Sozialunternehmen einsetzt.

Die Interaktion mit Alexa macht viel Spaß

René Ehlen sieht in der Sprachsteuerung einen der „Eckpfeiler des zukünftigen unabhängigen Lebens“. Durch sprachbasierte Interaktionen seien „neue Ebenen der Autonomie und Vernetzung“ möglich. Amazon sagte, das Angebot sei bereits in vier Hotels der Korian-Gruppe in Frankreich verfügbar. In Großbritannien ist die Lösung in der Majesticare-Familie zusammen mit Ascom Software erhältlich und in Italien wird sie bald in der Dussman-Familie erhältlich sein. Laut Amazon ist Alexa Smart Properties speziell auf die Bedürfnisse von Pflegekräften und Senioren zugeschnitten.

Meryem Tom, Alexa Enterprise EU Director, sagte: „Wir glauben, dass die intuitive, sprachaktivierte Nutzung von Alexa älteren Menschen in vielen Situationen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Hauses helfen kann.“ Bewohner oder Patienten können den Alexa-zu-Alexa-Anruf nutzen Funktion, um mit der Familie in Kontakt zu bleiben, können Familienmitglieder auch über Videoanrufe nach ihrer aktuellen Situation fragen. Außerdem werden beispielsweise Ereignisse, Menüs und Erinnerungen auf einem Amazon Echo Show-Gerät mit einem Bildschirm angezeigt. In den USA wird der smarte Sprachassistent bereits in Krankenhäusern eingesetzt, erklärte Amazon auf Anfrage von kma. Das Unternehmen nennt die entsprechende Lösung „Alexa Healthcare Smart Assets“. Es ist unklar, ob und wann diese Lösung wie die älteren Versionen ihren Weg nach Deutschland finden wird.

Fokus Datenschutz

Das Internetunternehmen betonte, dass der Datenschutz bei der Entwicklung streng beachtet wurde. Zur Nutzung des Geräts werden keine personenbezogenen Daten an Alexa weitergegeben und Aufzeichnungen werden nicht gespeichert. Jedes Amazon Echo-Gerät bietet einen „mehrschichtigen Datenschutz“ und Benutzer können das Mikrofon, das zur Erkennung des Aktivierungsworts verwendet wird, jederzeit deaktivieren. Bei den Bewohnern in Neuwied kommen die neuen Möglichkeiten offenbar gut an.

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