Ambulantes Geschäftsmodell im Wandel: Strategien für eine erfolgreiche Leistungserbringung in Krankenhäusern

Krankenhäuser stehen vor der Herausforderung, vermehrt ambulante, stationsersetzende Leistungen wirtschaftlich zu erbringen. Die Rhön Stiftung hat in einer umfassenden Studie Antworten auf diese Herausforderung gesucht und identifiziert Handlungsfelder für die erfolgreiche Umsetzung.

Die Ergebnisse der Studie zeigen klar: Neben der Anpassung der Vergütungssysteme ist eine Überarbeitung dieses Geschäftsmodells unerlässlich, um stationsersetzende Leistungen erfolgreich zu erbringen.

Sechs Handlungsfelder für eine erfolgreiche Umsetzung

Um eine erfolgreiche operative Umsetzung zu gewährleisten, sind sechs entscheidende Handlungsfelder zu adressieren:

  1. Einführung eines Ambulanzcontrollings und -reportings
  2. Entwicklung eines strategisch orientierten ambulanten Portfolios
  3. Investitionen in passende Raum- und Funktionskonzepte
  4. Angepasste Personaleinsatzkonzepte und spezialisiertes Personal
  5. Prozessstandardisierung und Schnittstellenmanagement
  6. Digitale Prozessunterstützung

Die Studie führte eine Bestandsaufnahme in zwei Beispielhäusern durch und analysierte die Auswirkungen der ambulanten Leistungserweiterung. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass ohne Anpassungen in der Organisation und den Prozessen die finanzielle Unterdeckung weiter zunehmen würde.

Status quo der ambulanten Leistungserbringung

Die Bestandsaufnahme zeigt, dass solche Leistungen bisher oft „nebenher“ erfolgen:

  • Fehlender Überblick über Art und Umfang der Leistungen.
  • Dezentrale Organisation ohne übergreifende Steuerung.
  • Fehlen krankenhauseinheitlicher Standards.
  • Neigungs- und angebotsinduzierte Leistungen ohne strategischen Plan.
  • Mitarbeiter beteiligen sich neben ihren stationären Aufgaben an der Leistungserbringung.

Leistungen als strategisches Standbein

Professor Boris Augurzky von der Rhön Stiftung betont die Notwendigkeit, solcher Leistungen nicht mehr „nebenher“, sondern als echtes zweites Standbein zu betrachten. Die Studie, durchgeführt von der ETL WRG GmbH, soll Krankenhäusern Handlungsoptionen aufzeigen, wie sie sich auf die zunehmende Ambulantisierung einstellen können.

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