Geofence, das Kunstwort aus geographic und fence bietet die Möglichkeit einen bestimmten geografischen Bereich zu begrenzen. Bei Übertreten dieser sogenannte „Schutzzone“ wird automatisch eine Handlung (z.B. Alarm) ausgelöst. Neben dem Aussenden von ortsbasierter Werbung ist die Überwachung eines der Hauptanwenderfelder vom Geofencing. Wir möchten uns in diesem Beitrag dem Überwachungscharakter widmen und einen Rundumblick wagen, wo überall der Einsatz von Geofence hilfreich sein kann.
Wie Geofence funktioniert
Vorab möchten wir aber kurz erklären wie der Dienst funktioniert. Um Geofence nutzen zu können muss es zunächst aktiviert werden. Dies geschieht indem der Entwickler oder eine andere berechtigte Person in der GPS-fähigen Software eine virtuelle Grenze um einen bestimmten Ort herum festlegt. Der Radius ist dabei frei wählbar. Zudem braucht die Software den Hinweis, welche Handlung beim Betreten bzw. verlassen ausgelöst werden soll. In unserem Fall der Überwachung macht es Sinn eine sogenannte „Schutzzone“ festzulegen, in der man sich frei bewegen kann. Bei Übertreten dieser Grenze löst automatisch der Alarm aus.
Geofence im Umgang mit Demenzkranken
Ausgelöste Alarmmeldungen machen besonders im Umgang mit Demenzkranken Sinn. Menschen mit Demenz besitzen oft eine Hinlauftendenz. Gepaart mit dem fortschreitenden Gedächtnisverlust kommt es immer häufiger vor, dass die Erkranken plötzlich weglaufen und im schlimmsten Fall versterben. Ein zuvor definierter Bereich stoppt den Fluchtversuch bereits nach einigen Metern und informiert den hinterlegten Notfallkontakt binnen Sekunden.
Geofence im Krankenhaus
Ein ähnliches Szenario begenet uns mit Blick auf die neurologische Station im Krankenhaus. Hier genügen bereits fiktive elektronische Schranken an den jeweiligen Eingängen, um Fluchtambitionen der Patienten frühzeitig im Keim zu ersticken. Ebenfalls ist die lückenlose Dokumentation ein Einsatzbereich für das Geofence. Gerade bei Noteinsätze kommt es oft auf jede Minute an. Mit einem passenden Tracking und elektronischen Schranken wird der Behandlungsverlauf von der Einlieferung, über die Behandlung bis hin zur stationären Aufnahme detailliert und digital dokumentiert.
Fahrräder überwachen mit Geofence
Auch für Fahrradhersteller- und Anwender wird das Geofence immer interessanter. Zum einen kann es als Diebstahlschutz eingesetzt werden. Zum anderen als automatische Unterbrechung der Stromzufuhr bei E-Bikes. Eine Einsatzmöglichkeit, die auch Lieferservice wie Foodora hilft ihre Fahrer und Bikes im Blick zu behalten.
Geofence – ein Blick in die Zukunft
Das Geofence wird immer attraktiver für die unterschiedlichsten Branchen. Dieser Trend wird sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Die technischen Fortschritte bei der Nutzung von ortbasierten Daten und der Anstiege entsprechender Anwendungen in Industrie, Wirtschaft und dem Gesundheitswesen werden größer und bieten dadurch einen optimalen Markt für den Einsatz des ortsbasierten Dienstes.
Trotz aller Begeisterung darf man aber nicht den rechtlichen Aspekt vergessen. So darf der Einsatz von Geofence nur transparent erfolgen. Die Privatsphäre des Menschen ist ein hohes Gut, dass weder durch das Überwachen von Personen, noch durch das Marketing für Werbeaktionen ohne Einwilligung missbraucht werden darf. Also immer zuerst die rechtliche Lage checken.