Thema Migration: Fachkräfte bekommen und halten

Fachkräfte
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Die Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes soll Deutschland für Migranten attraktiver machen und ihnen erleichtern, ins Land zu kommen. Allerdings stellt sich die Frage, warum Fachkräfte, insbesondere aus dem Pflegebereich, am Ende das Land wieder verlassen.

Ein Grund kann die finanzielle Situation sein, wie im Fall von Raymund Guevara, der als Pflegekraft in Deutschland gearbeitet hat. Aufgrund der Schwierigkeiten beim Hauskauf und der Kreditvergabe lebt er nun mit seiner Frau in den USA. Dort erhält er als Pflegekraft staatliche Unterstützung und sieht mehr Möglichkeiten für ein bequemeres Leben.

In vielen Berufen herrscht Fachkräftemangel, nicht nur in der Pflege. Laut einer Analyse der Bundesagentur für Arbeit fehlen in jedem sechsten Beruf Fachkräfte. Die Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes zielt darauf ab, ausländischen Arbeitskräften den Zugang zu Deutschland zu erleichtern. Doch es geht nicht nur darum, dass sie kommen, sondern auch darum, dass sie bleiben wollen – zumindest für eine gewisse Zeit.

Die Mobilität von Arbeitskräften nimmt aufgrund günstiger Transportmittel und Kommunikationstechnologien zu. Temporäre Migration wird häufiger. Ein Beispiel dafür ist Raymund Guevara, der nach fünf Jahren in Deutschland keine Probleme hatte, alles hinter sich zu lassen und ein neues Leben in den USA zu beginnen. Um Menschen dazu zu bewegen, zu bleiben, müssen die Gründe dafür untersucht werden, warum Arbeitskräfte Deutschland wieder verlassen.

Fachkräfte verlassen Deutschland

Eine Vorstudie des Tübinger Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit hat ergeben, dass viele ausländische Arbeitskräfte Deutschland aus aufenthaltsrechtlichen und beruflichen Gründen verlassen, z. B. das Ende einer befristeten Beschäftigung oder die Nichtanerkennung ihrer beruflichen Qualifikation. Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft spielt ebenfalls eine Rolle, wie zwei Drittel der hoch qualifizierten Fachkräfte aus außereuropäischen Ländern angeben. Dies ist ein ernstzunehmender Grund, der Menschen dazu bewegt, das Land zu verlassen.

Die Hamburger Wirtschaftspsychologin Grace Lugert-Jose, die selbst auf den Philippinen geboren wurde und seit über 20 Jahren in Deutschland lebt, bestätigt, dass sich ausländische Arbeitskräfte nicht immer willkommen fühlen. Viele philippinische Pflegekräfte, die sie befragt hat, gaben an, dass sie sich nicht wertgeschätzt fühlen und ihre beruflichen Qualifikationen nicht anerkannt werden. Diskriminierung, Rassismus und Sprachbarrieren können ebenfalls eine Rolle spielen.

Es ist wichtig, dass Arbeitgeber sich um die Integration internationaler Fachkräfte bemühen und für Sensibilität gegenüber kulturellen Unterschieden sorgen. Einsamkeit, Heimweh und fehlende soziale Unterstützung können ebenfalls eine große Rolle spielen. Es ist daher notwendig, Programme anzubieten, die nicht nur beruflich, sondern auch privat Unterstützung bieten. Die Lebensbedingungen insgesamt in Deutschland sind ebenfalls entscheidend, wie beispielsweise Zugang zu Kinderbetreuung und inklusive Schulen. Zudem ist es wichtig, den sozialen Wohnungsbau zu stärken, um hohe Wohnkosten zu vermeiden.

Es gibt keine schnellen Lösungen, und letztendlich sind individuelle Gründe ausschlaggebend, warum jemand geht. Wichtig ist, den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie zurückkehren können, wenn passende Arbeitsplätze in Deutschland verfügbar sind. Es gibt jedoch auch Menschen wie Raymund Guevara, die Deutschland als wunderbares Land betrachten und möglicherweise in Zukunft zurückkehren möchten, wenn sie genug Geld gespart haben.

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