Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat das Zentrum „Health Technologies“ (KIT-HealthTech) eröffnet. Dort wollen Forscher*innen in Zusammenarbeit mit Student*innen und der Gesellschaft den digitalen Wandel von Medizintechnologien, personalisierter Medizin und Versorgung von Patient*innen vorantreiben.
Engere Zusammenarbeit für einen nachhaltigen medizintechnischen Fortschritt im KIT-Zentrum
Die Auswirkungen der Digitalisierung sind nicht nur prägend für das Privat- und Berufsleben, vielmehr wird die gesamte Gesundheitsversorgung grundlegend beeinflusst und verändert. Aufgrund dessen müssen Bürger*innen künftig immer enger mit Ärzt*innen und Forscher*innen zusammenarbeiten, damit ein nachhaltiger medizintechnischer Fortschritt zur Erhaltung der Gesundheit erreicht werden kann.
Da sich im Zuge der Digitalisierung auch die ärztliche Versorgung mithilfe von E-Health, Wearables und Telemedizin immer mehr von den Praxen und Kliniken zu den Patient*innen nach Hause verlagern wird, sind neue, digitale und innovative Technologien und Infrastrukturen notwendig. Um die Forschung dieses Gebietes schnell voranzutreiben, arbeiten mehr als 150 Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Fachbereichen wie den Lebens- und Datenwissenschaften, der Medizintechnik, der Robotik und der additiven Fertigung am „Health Technologies“ zusammen.
Prof. Oliver Kraft, der Vizepräsident für Forschung am Karlsruher Institut für Technologie, erklärte, dass es um den Verbund von Grundlagenforschung mit konkreten Anwendungen in den Gesundheitstechnologien gehen solle. Zudem betonte KIT-Präsident Prof. Holger Hanselka, dass mit dem neuen Zentrum die Bedürfnisse der Bevölkerung und des Gesundheitswesens aktiv aufgegriffen und der stetige Wandel, etwa im Bereich der Digitalisierung oder der Robotik, viele neue Möglichkeiten bieten würde.
Disziplinübergreifende Kooperationen stärken die Forschung
Prof. Andrea Robitzki, die verantwortliche Bereichsleiterin für das KIT-Zentrum „Health Technologies“ berichtete, dass es für die Entwicklung erfolgreicher, digitaler und technologischer Lösungen für künftige globale Gesundheitsherausforderungen nicht nur umfassende Technik- und Gesellschaftskompetenzen benötige. Das KIT-HealthTech arbeite außerdem eng mit Kliniknetzwerken, Krankenkassen und Zulassungsbehörden zusammen. Weiterhin ergänzte sie, dass die Vision sei, dass Patient*innen sowie Bürger*innen der Region direkt mit Ärzt*innen und Kliniken sowie anderen Akteur*innen des Gesundheitswesens im Großraum Karlsruhe interagieren. So würden sie ein einzigartiges Ökosystem schaffen wollen.
Die Forscher*innen aus den Fakultäten, Zentren und Bereichen des KIT bringen ihr disziplinübergreifendes Fachwissen in den drei Themenfeldern Technologie für Präzisionsmedizin, ganzheitliche und individualisierte Versorgung für Patient*innen sowie digitale Gesundheit ein. Dabei arbeiten sie beispielsweise an Beschleunigertechnologien für Strahlendiagnosesysteme, humanoider Robotik, Präzisionsmedizin für personalisierte Therapien, Biomaterialien, Exoskeletten, aber auch an Cybersicherheit zum Schutz von Gesundheitsdaten oder digitaler Gesundheit.
Das generelle Ziel ist es, digitale und technologische Lösungen für Medizinprodukte aus der Perspektive und zum Nutzen der Gesellschaft zu entwickeln und sich auf ihre medizinischen Bedürfnisse zu konzentrieren.