Im Oktober beginnt die Grippesaison wieder. Dabei hängt es weniger mit Kälte und Schmuddelwetter zusammen, sondern mehr mit der Lufttrockenheit. So überleben die Grippeviren in trockener und kühler Luft wesentlich länger, als bei Wärme oder hoher Luftfeuchtigkeit. Deshalb vermehren sie sich im Winter auch schneller, als zu anderen Jahreszeiten. Zugleich können Krankheitserreger leichter über Schleimhäute in den Körper eindringen, da diese durch das raue Winterwetter und die Heizungsluft weniger belastbar und trockener sind, als zu anderen Monaten. Außerdem halten wir uns mit dem Ende des Sommers überwiegend in geschlossenen Räumen auf, sodass das Risiko für Tröpfchen – und Schmierinfektionen mit dem Grippevirus erheblich steigt. Dagegen hilft eine Grippeimpfung ungemein.
Grippeimpfung reduziert das Demenzrisiko
Die Grippeimpfung gehört nach wie vor zum bestmöglichen Schutz gegen Influenza (Grippe). Außerdem deuten neue Erkenntnisse darauf hin, dass Schutzimpfungen gegen Grippe auch das Alzheimer-Risiko reduzieren könnten. Auf der internationalen Alzheimer-Konferenz 2020 wurden Ergebnisse dreier Studien vorgestellt, die eine 17-prozentige Verringerung der Alzheimer-Inzidenz bei mindestens einer der erhältlichen Grippeimpfung festgestellt haben. Eine der häufiger verabreichten Grippeimpfungen wies eine Verringerung der Alzheimer-Inzident sogar um 30 Prozent auf. Vor dem Hintergrund, dass Demenzerkrankte ein um 6-fach höheres Risiko haben, an einer Infektion zu sterben, als Menschen ohne Demenz, nimmt das Thema Impfung einen äußerst wichtigen Stellenwert in der Gesundheitsvorsorge ein.
Grippeschutzimpfung kann selbst keine Grippe auslösen
Obwohl die Ständige Impfkomission (STIKO) des Robert-Koch-Institutes (RKI) die Grippe-Schutzimpfung vor allem älteren Menschen über 60 und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen empfiehlt, sind nur 30 Prozent der deutschen Erwachsenen gegen Grippe geimpft. Laut einer RKI-Umfrage liegt ein möglicher Grund darin, dass mehr als die Hälfte der Befragten glauben, dass die Grippeschutzimpfung selbst die Erkrankung auslösen kann. Außerdem halten viele Befragte die Grippe für ähnlich harmlos wie eine Erkältung. Beiden Vermutungen sind falsch, da eine Grippeimpfung sehr selten zu einer Grippeinfektion führen kann. Allerdings kann man eine leichte Erkältung bekommen, da man gerade in der Erkältungshochsaison geimpft wird. Diese wird häufig mit dem Impfen verbunden und mit einer Grippe verwechselt.
Wenngleich Grippe und Erkältung ähnliche Symptome aufweisen, sind es zwei grundverschiedene Erkrankungen. Es können auch Impfreaktionen, wie z.B. Müdigkeit, Muskelschmerzen und Frösteln vorkommen, die oft für eine Grippe gehalten werden. Im Vergleich zu einer leichten Influenza verschwinden diese Nebenwirkungen in der Regel nach ein paar Tagen.
Impfung gegen Grippe in Corona-Zeiten
Ob eine Grippeschutzimpfung auch Einfluss auf eine Covid-19-Erkrankung hat, lässt sich leider momentan nicht genau sagen. Eins ist klar: Eine Grippeimpfung kann bei anderen Viren dazu beitragen, dass man wenigstens nicht schwer krank wird. Indem eine Impfung einen Schutz gegen Influenzaviren aufbaut, hilft sie unserem Körper, das Immunsystem zu stärken.
Außerdem hoffen Fachleute auf einen milderen Verlauf der Grippewelle in diesem Jahr aufgrund der Einhaltung der sogenannten AHA-Regeln (Abstand halten, Hygieneregeln beachten und Alltagsmaske tragen), sowie sozialer Distanz.