Der Klinikverbund Varisano, bestehend aus drei Kliniken, wird bis 2028 ein Defizit von fast 160 Millionen Euro verzeichnen. Das Klinikum Frankfurt Höchst allein benötigt bis Ende 2024 etwa 47 Millionen Euro. Die Gesellschafter ergreifen nun Maßnahmen, um dem entgegenzuwirken.
Die Vorlage für den Magistrat der Stadt Frankfurt trägt den dramatischen Titel „Sicherung des Fortbestandes der Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH“ und enthält besorgniserregende Zahlen. Demnach werden die Krankenhäuser von 2024 bis 2028 Verluste von fast 160 Millionen Euro anhäufen.
Die ständige Ausgleichung dieses enormen Defizits bringe die Gesellschafter an ihre Grenzen und möglicherweise darüber hinaus. Daher wird ein Restrukturierungskonzept benötigt, das im Rahmen der Fortschreibung des Konsortialvertrages erstellt werden soll. Die Gesellschafter sind die Stadt Frankfurt und der Main-Taunus-Kreis, die den Klinikverbund Varisano unterstützen. Neben dem Klinikum Frankfurt-Höchst gehören auch Krankenhäuser in Hofheim und Bad Soden zum Verbund.
Fokus liegt auf Sicherung des Klinikverbundes
Die Verhandlungen über den Konsortialvertrag sind derzeit unterbrochen. Ursprünglich sollte die Fortschreibung bis zum 31. Dezember 2023 abgeschlossen sein, doch dieser Termin wird voraussichtlich nicht eingehalten. Ein neuer Zeitrahmen muss noch vereinbart werden.
Der Fokus liegt derzeit ohnehin auf der kurzfristigen Sicherung des Unternehmens. Stadt und Kreis müssen ihren Kliniken bis Ende 2024 insgesamt rund 90,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Die Stadt Frankfurt plant allein in diesem Jahr neun Millionen Euro zur Ausgleichung der Verluste des Vorjahres für das Klinikum Frankfurt Höchst bereitzustellen. Weitere 38,3 Millionen Euro für den kurzfristigen Liquiditätsbedarf und den Verlustausgleich 2023 sollen in den Haushaltsplan aufgenommen werden. Der Main-Taunus-Kreis hat bereits einer Zahlung von acht Millionen Euro als Verlustausgleich zugestimmt.